Expeditionsreise mit der MS FRAM / Hurtigruten vom 24.08.2011 - 01.09.2011.
Infos zu Spitzbergen unter :
Den Reisebericht und Karten zur Lage von Spitzbergen findet Ihr weiter unten, einfach runterscrollen.
Hier findet Ihr die Fotos von Sandra Walser, der Bordfotografin der MS FRAM. Vielen Dank für die Erlaubnis Sandra!
Viel Spass beim Betrachten.
Copyright : Sandra Walser
Eine Reise in die Arktis
August 2011
Nachdem wir in der Vergangenheit bereits Norwegen, Schweden, Finnland, Island und Grönland bereist hatten, war dieses Jahr Spitzbergen unser Ziel.
Spitzbergen ist eine von Norwegen verwaltete Inselgruppe im Nordatlantik und Arktischen Ozean. Im norwegischen Sprachgebrauch heißt die Inselgruppe seit dem Spitzbergenvertrag von 1920 Svalbard („Kühle Küste“). Im deutschen Sprachgebrauch ist dieser Name nicht verbreitet, es wird der Name Spitzbergen verwendet, der eigentlich die Hauptinsel Spitzbergen des Archipels bezeichnet.
Die Besiedlung Spitzbergens erfolgte in erster Linie ab etwa 1900 wegen reicher Kohlevorkommen. In neuerer Zeit gilt Spitzbergen als „größtes Labor der Welt“ für Arktisforschung, zu dem auch ein Startplatz für Forschungsraketen gehört (SvalRak). Die Inselgruppe ist gemäß dem Spitzbergen-Vertrag eine demilitarisierte Zone.
Die Inseln liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Die größten Inseln sind Spitzbergen (norwegisch Spitsbergen), Nordostland (Nordaustlandet), Barentsøya, Edgeøya und Prinz-Karl-Vorland (Prins Karls Forland). Aber auch kleinere Inseln, wie beispielsweise die südlicher gelegene Bäreninsel (Bjørnøya) und Hopen, das König-Karl-Land im Osten oder aber die im äußersten Nordosten Spitzbergens gelegene Insel Kvitøya zählen dazu. Die Inselgruppe bildet den nordöstlichen Abschluss der Grönlandsee, den nördlichen des Europäischen Nordmeers und den nordwestlichen der Barentssee. Im Norden liegt das Nordpolarmeer. Das Packeis kann im Winter bis zur Südspitze der Inselgruppe reichen.
Die höchste Erhebung der Insel Spitzbergen ist der Newtontoppen, dessen Höhe mit 1717 Meter angegeben wird.
Tag 1 : Mittwoch 24.08.2011
Endlich ging es los! Pünktlich hob unser Flieger von Düsseldorf in Richtung Longyearbyen auf Spitzbergen ab. Nach ca. 4 Stunden Flug erreichten wir morgens um 03:00 Uhr das Hotel Spitzbergen und fielen todmüde ins Bett.
Tag 2 : Donnerstag 25.08.2011
Der Morgen war zur freien Verfügung und so schauten wir uns Lonyearbyen an. Die Stadt hat ca. 2000 Einwohner. Longyearbyen ist der größte Ort und das Verwaltungszentrum der zu Norwegen gehörigen Inselgruppe Spitzbergen (Norwegisch: Svalbard) im arktischen Eismeer und einer der nördlichsten Orte der Welt. Es liegt auf der gleichnamigen Hauptinsel Spitzbergen.
Longyearbyen wurde 1906 von dem US-amerikanischen Unternehmer John Munroe Longyear als Bergarbeiterstadt gegründet. 1943 wurde der Ort von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.
Heute ist nur noch eine einzige Zeche in der Nähe der Stadt in Betrieb, die hauptsächlich der Versorgung des eigenen Kraftwerkes mit Steinkohle dient. Der Steinkohlenbergbau wird heute vor allem in der norwegischen Sveagruve und von der russischen Siedlung Barentsburg aus betrieben. Longyearbyen lebt vor allem vom Tourismus und der Forschung. Unter anderem befinden sich dort eine Außenstelle des norwegischen Polarinstitutes (NPI) und UNIS, ein Projekt norwegischer Universitäten, sowie das Svalbard Global Seed Vault, ein Langzeit-Lager für Saatgut.
Nach einem Rundgang durch Teile der Stadt und einer anschliessenden Stadtrundfahrt schifften wir uns gegen 17:00 auf der MS FRAM ein. Die erste Station war :
Barentsburg (russisch Баренцбург) ist eine russische Polarstation und Bergarbeitersiedlung auf Spitzbergen am Eisfjord bei 78° 4' Nord und 14° 13' Ost. Sie wurde 1932 gegründet und ist nach Longyearbyen der zweitgrößte Ort auf der Insel. Sie wird hauptsächlich von russischen und ukrainischen Bergarbeitern bewohnt, die für das russische Unternehmen Trust Arktikugol (Арктикуголь) im Kohlebergbau arbeiten. Der Abstand der Siedlungen beträgt etwa 55 Kilometer. Die beiden Siedlungen sind nicht durch befestigte Straßen verbunden. Im Sommer verbinden Schiff oder Helikopter die Orte, im Winter Schneemobile oder Hundeschlitten.
Im Jahr 2006 kam es in der von Trust Arktikugol betriebenen Mine zu einem schwelenden Feuer, das zwar wieder gelöscht werden konnte, aber zu Spekulationen über die Sicherheit der Einrichtungen führte.
Die Bedeutung des Tourismus nimmt zu, da der Kohleabbau immer unrentabler wird. Im Frühling und im Herbst kann man den Ort mit Schneemobilen touristisch erkunden. Allerdings verirren sich nur zirka 20 Touristen im Monat in die Siedlung. Übernachtungen gibt es quasi nur von Besuchern des Bergbauunternehmens. Russland unterhält ein Konsulat in Barentsburg.
Insgesamt wird die Bedeutung Barentsburgs für die Russen immer geringer. Hatte der Ort in den 1990er Jahren noch zwischen 1.100 und 1.450 Einwohner, waren es 2002 noch 900 Einwohner, deren Zahl bis Anfang 2010 auf nur noch 400 Einwohner sank. Tendenz weiter fallend.
Nach einem Treppen-Aufstieg von 266 (!) Stufen, machten wir einen Rundgang durch Barentsburg mit Dimitri unserem russischen Führer und fühlten uns ins kommunistische Russland zurückversetzt : Lenin-Figur, russische Sozialismus-Parolen, Helden der Sowjetunion-Bilder, herunter gekommene Häuser. Die anschliessende Folklore-Vorstellung von ukrainischen Bergarbeitern und Ihren Frauen war ein farblicher Höhepunkt.
Nach dem Rundgang ging es zurück zur MS FRAM und weiter zur nächsten Station :
Tag 3 Freitag 26.08.2011
Ny-Ålesund / Magdalenefjorden
Der Kongsfjorden / Königsfjord und das ihn umgebende Land ist als eines der schönsten Gebiete von Svalbard bekannt.
Hier liegt auch die Siedlung Ny-Ålesund, die als Bergbau-Siedlung gegründet wurde, heute aber ein internationals Zentrum für Forschungsprojekte ist. Hier fällt die Mischung aus alten und neuen Gebäuden auf. Ûberall im Königsfjord trifft man verschiedene Vogelkolonien an.
Das alles wird von charakteristischen Gebirgszügen eingerahmt. An der Nordseite des Fjordes ist die Mine London ein Monument des vergangenen Optimismus, um hier viel Geld zu verdienen. Man baute hier Mamor ab, den man am Weltmarkt verkaufen wollte.
Weiter nordwestlich liegt der Krossfjord, indem noch heute Überreste des Walfangs, der Überwinterungen von Russen und Norwegern und des 2. Weltkrieges zu sehen sind. Nicht zu vergessen die Vogelklippen, die man hier findet.
Gelegen auf 78º 55' nördlicher Breite ist Ny-Ålesund eine der nördlichsten Siedlungen der Welt. Die Ausbeutung von Kohle war der ursprüngliche Grund für die Ansiedlung, welche aber nach einem Unfall 1962 beendet wurde. Noch heute sind zahlreiche interessante Hinterlassenschaften zu sehen. Ny-Ålesund ist der Ausgangspunkt von historischen Versuchen den Nordpol zu erreichen.
Namen wie Amundsen, Ellsworth und Nobile sind sehr stark mit Ny-Ålesund verbunden.
Seit 1964 ist die Ortschaft auch Zentrum für die arktische Polarforschung geworden und viele Länder haben eigene Forschungsstationen aufgebaut. Besonders in den Sommermonaten sind diese sehr aktiv. Dazu gehören Norwegen, China, Frankreich,
Süd-Korea, Deutschland, Japan, Grossbritanien, Indien, Niederland und Italien. Auf einem Berg nahe der Stadt befindet sich auch eine Raketenabschussrampe für Forschungszwecke (= SvalRak ist die Bezeichnung eines Startplatzes für Höhenforschungsraketen in der Nähe von Ny-Ålesund auf Spitzbergen bei 78°55'53" nördlicher Breite und 11°51'01" östlicher Länge. Der Startplatz SvalRak ist seit 1997 in Betrieb und ideal geeignet zum Start von Raketen zur Untersuchung des Erdmagnetfeldes).
Da man auf ganz Spitzbergen ständig mit Eisbären rechnen muss (z.T. auch innerhalb der Orte), geht das Expeditionsteam vor jeder Anlandung als erstes an Land um die Umgebung auf Eisbärenanwesenheit zu überprüfen und anschliessend die Eisbärenwachen innerhalb des für uns abgesteckten Geländes zu übernehmen. Auf einigen der Bilder ist dies deutlich zu erkennen.
Nach einem Rundgang durch Ny Alesund und der Besichtigung des Luftschiff-Masten, von dem aus Amundsen zu seiner Nordpolreise per Luftschiff startete, ging es weiter nach :
Gravneset im Magdalenafjord (Gräber auf einer Strandplattform) ist von majestätischen Bergen und grossen Gletschern gesäumt, eine grossartige Natur in einem der schönsten Fjorde Svalbards. Hier befindet sich auch einer der grössten Friedhöfe aus der Walfängerzeit mit 130 Graebern. Fast 200 Jahre lang fanden hier Begräbnisse statt. Die ältesten Gräber datieren auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, die jüngsten stammen aus dem späten 18. Jahrhundert. Am Strand bei den Gräbern befinden sich vier Blubberöfen zur Verarbeitung von Walfleisch.
Nach der Anlandung eröffnete die MS FRAM am Strand die Texasbar für alle Gäste, insbesondere für diejenigen die es gewagt hatten im eisigen Polarwasser ein Bad zu nehmen. Es gab derer tatsächlich 3!
Tag 4 : Samstag, 27.08.2011
Hoher Norden
In seinem Buch “The Land of the Cold Coasts”, beschreibt Helge Ingstad Svalbard poetisch folgendermassen:
“Diejenigen, die bei klarem Wetter sich Svalbard nähern, sehen Berge empor schiessen wie die Zähne eines Sägeblattes. Kommt man näher, erkennt man zu seinem Schrecken ein scheinbar nacktes und gefrorenes Land. Ulkig erodierte Berge mit gewaltigen Geröllhalden flankieren die Fjorde. Ein Gletscher folgt dem nächsten, die ihre blau-grünen Gletscherzungen zur See hin strecken und hoch oben zum weissen Inlandeis werden. Nicht ein einziger Baum stört die graue steinige Landschaft. Man könnte denken, dass hier kein Leben gedeiht. Aber auf sonderbare Weise hat das Leben auch im hohen Norden seinen Platz gefunden. Wenn man richtig schaut, macht es auf verschiedene Weise auf sich aufmerksam."
ca. 01:45 am Morgen :
Wir erreichen Moffen und passieren somit den 80. Breitengrad. Auf der Insel erspähen wir eine grosse Kolonie von Walrossen. Die Eindrücke über diese gewaltigen fettleibigen Tiere sind bleibend. Es ist sehr still auf dem Aussichtsdeck 5 der MS FRAM.
Danach geht die Reise weiter gen Norden. Das Expeditionsteam und der Kapitän der MS FRAM wollen es wagen, bis an die Packeisgrenze zu fahren. Es dauert und dauert und kein Packeis in Sicht. Endlich : bei 81 Grad und 29 Minuten erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein das Packeis, das sich von hier ohne Unterbrechung bis zum Nordpol erstreckt. Von hier aus sind es nur noch 600 nautische Meilen bis zum Geografischen Nordpol. Noch nie war ein Schiff von Hurtigruten soweit nördlich in unbekanntes Gebiet vorgedrungen ! Zur Feier gibt es einen Aquavit für jeden vom Kapitän und ein Gruppenfoto mit bemalten Betttuch : 81 Grad, 29 Minuten.
Und dann : Zum Erstaunen und zur Freude aller, ein einsamer Polarbär auf einer Eisscholle, flüchtende Robben, Bewegung im Wasser. Die Fotos sprechen für sich. Ein beeindruckender Moment !
Nach einer ganzen Weile verschwindet der Eisbär und das Expeditionsteam beschliesst eine Fahrt durch das Packeis mit den Polar Circle Booten zu machen. Auch hier sprechen die Fotos für sich.
Tag 5 : Sonntag, 28.08.2011
Hinlopenstrasse
Die Hinlopenstrasse wurde wahrscheinlich nach Thymen Jacobz Hinlopen benannt, einem der Leiter der holländischen Handels und Walfangfirma Noordsche Firma seit 1617. Sollte dies stimmen, so wurde das Gebiet sehr früh entdeckt. Die Bezeichnung finde man auch in der Karte von Blaeu aus dem Jahre 1662. Anderer Karten der gleichen Zeit, wie z.B. die von Valk and Schenk benutzten den Namen Waygat.
Beide Bezeichnungen wurde bis Scoresby 1829 benutzt. 1827 vermass Lieutnant Foster, ein Mitglied der Parry Expedition, die Hinlopenstrasse, während Parry versuchte, den Nordpol zu erreichen. Foster kam so weit gen Süden in der Hinlopenstrasse, bis er auf eine Inselgruppe stiess, die er nach sich benannte (Fosterøyane). Er war derjenige, der die alten holländischen Karten durch seine Beobachtungen bestätigen konnte. Die fragliche Karte ist wahrscheinlich die von Giles und Reps aus dem Jahre 1714.
Anlandung in Kinnvika.
Kinnvika wurde nach der Kinnevikenbucht des Sees Vänaren in Schweden benannt. Im Internationalen Geophysischem Jahr von 1957-58 errichteten Schweden und Finnland gemeinsam eine Forschungsstation mit 11 zugehörigen Gebäuden. Hier wurden Observationen in verschiedenen Gebieten der Geophysik (Meterologie, Polarlichter, Magnetismus etc) erfolgreich durchgeführt.
Die hohe Klippe (100 m) mit einer grossen Brutkolonie von Dickschnabellummen ist die Hauptattraktion. Im Sommer halten sich hier zehntausende von Brutpaaren auf und nehmen jeden Fleck des Felsens ein.
Wir finden immer noch Tausende von Vögeln vor, die einen Höllenlärm verbreiten.
Anschliessend geht es weiter zum Bråsvellgletscher den wir am späten Abend erreichen und passieren.
Der Bråsvellgletscher ist mit der Austfonna-Eiskappe verbunden. Er erhielt den Namen durch einen plötzlichen Vorstoss im Jahr 1937-38. Der Gletscher ist 45km lang und 20 km breit.
Tag 6 : Montag, 29.08.2011
Edgeøya
Östlich von Spitzbergen liegen die zwei grossen Inseln Barentsøya und Edgeøya.
Die Gegend ist reich an Tierleben, wie z.B. Eisbären, Rentieren, Walrossen, Seevögeln und Gänsen. Im Westen von Edgeøya sind kulturelle Hinterlassenschaften der europäischen Walfänger zu finden.
Edgeøya und Tusenøyane galten als Hauptüberwinterungsgebiete der Russen zwischen 1700 und 1850. Norwegische Überwinterungen und wissenschaftliche Forschung haben allerdings auch Spuren hinterlassen. Seit 1973 ist dieses Gebiet Naturreservat. Die Entdeckung Edgeøyas wird Thomas Edge im Jahre 1616 zugeschrieben, obwohl die Insel (oder wenigstens Teile davon) schon wesentlich früher auf Karten vermerkt wurde. Aber es dauerte nicht viele Jahre bevor Schiffe auf dem Weg gen Norden (Anfang des 16. Jh.) Edgeøya und die Umgebung umrundeten und kartografierten. Die Quellen sagen, dass das Gebiet um Edgeøya in den ersten drei Jahrzehnten des 16. Jh von den sogenannten "interlopers", den "Eindringlingen", genutzt wurde. Als "Eindringlinge" bezeichtnete man unabhängige Walfänger, die sich nicht den grossen Walfangfirmen anschlossen, die den Markt monopolisierten.
Ursprünglich war für den frühen Morgen eine Anlandung im Freemansundet, einer Wasserstrasse zwischen Barentsøya und Edgeøya geplant. Edgeøya ist mit 5.030km² die drittgrösste Insel Svalbards. In vielerlei Hinsicht ist sie die grosse Schwester von Barentsøya, da sie eine ähnliche Geologie, Landschaft sowie Ökologie aufweisen. In der Landschaft von Kapp Lee dominieren höher gelegene Plateaus sowie steile Klippen im Norden und sanftere Abhänge im Süden.
Aber Passagiere haben an Land eine grosse Gruppe (!) von Polarbären entdeckt ! Polarbären sind jedoch Einzelgänger, was also war der Grund für eine Ansammlung von 13 Polarbären an diesem Küstenstück ? Nachdem das Expeditionsteam die Lage von Nahem in Augenschein genommen hatte, war es klar : ein gestrandeter Wal war die Ursache ! Er diente der Eisbärengruppe als Festmahl und erklärt somit das ungewöhnliche Meeting dieser Tiere. Die Gruppe bestand aus 10 männlichen Tieren und einer Polarbärin mit 2 Jungen. Die Bärin musste in einem kurzen Gefecht mit einem der männlichen Polarbären klären, dass ihre beiden Jungen nicht Bestandteil des Festmahles waren!
Wir konnten diese Bären von den Polar Circle Booten aus ca. 50 Meter vom Wasser aus beobachten. Ich denke diese Bilder sprechen für sich. Diese Begegnung sorgte noch lange für Gesprächsstoff an Bord der MS FRAM.
Den Abschluss dieses Tages bildete dann noch eine Wanderung am Kapp Lee auf Edgeøya. Es sollte eigentlich eine Tour werden, auf der wir wieder auf Walrosse treffen sollten. Diese hatten es jedoch vorgezogen sich ins Wasser zu verziehen. Die Wanderung hatte es in sich ! Sie führte über ein Feuchtgebiet in dem dann auch prompt 3 Passagiere bis zu den Knien versanken und sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnten. Nur mit gemeinsamer Anstrengung gelang es dem Expeditionsteam, die „Versunkenen“ zu bergen. Ein nettes philippinisches Abendbuffet und einige Schnäppse halfen die gute Stimmung wieder herzustellen.
Tag 7 : Dienstag, 30.08.2011
Hornsund
Majestätische Gipfel und die dramatischen Fjorde machen einen Besuch im Hornsund zu etwas Besonderem.
Die höchsten Gipfel sind oft in Nebel gehüllt, aber mit etwas Glück und das hatten wir, bekommt man einen wunderbaren Einblick vom Hornsund. Die höchste Erhebung reicht auf 1431 m.
Der südlichste und etwa 25 km lange Fjord an der Westseite von Spitzbergen bildet eine Verbindung von Hornsundneset im Sørkapp Land und Worchesterpynten in Wedel Jarlsberg Land, welche zum Süd-Spitzbergen-Nationalpark gehören.
"Sie brachten ein Stück Rentierhorn an Bord, deshalb nannte ich diesen Sound Horne Sound" (Poole 1610).
Im Hornsund befindet sich seit 1957 eine ständig besetzte polnische Forschungsstation. Spuren früheren menschlichen Lebens aus 400 Jahren finden man fast überall, wo es mögliche Landeplätze gibt.
Die nächste Anlandung fand dann in Gnålodden im Hornsund statt. Dort trafen wir auf den nächsten Polarbären.
Danach ging es weiter zum nächsten Ziel : dem Bellsund und jagenden Finnwalen.
Tag 8 : Mittwoch 31.08.2011
Isfjorden
An der Küste von Spitzbergen, kurz oberhalb des 78. Breitengrades, öffnet sich ein breiter Fjord zur offenen See. Das "Alkehornet" am Nordeingang des Fjordes ist ein markantes Seezeichen. Im Süden sind die Gebäude von Radio Isfjord’s am Kapp Linné zu erkennen. Kulturelle Überreste aus allen historisch relevanten Zeiten, Gletscher , Berge mit flachen Gipfeln und aufgefaltet können überall in diesem gigantischen Fjordsystem gefunden werden. Auch findet man hier die grössten bestehenden Siedlungen - Barentsburg und Longyearbyen.
Die Landschaft in diesem Gebiet zu der ein Vogelfelsen gehört, ist üppig und wunderschön. Ôstlich des Alkhornet befindet sich eine tiefe und einige Kilometer lange Bucht die eine vileseitige historische Vergangenheit hat. Hier findet man wichtige und wertvolle kulturelle Überreste, die auf die verschiedenen historisch relevanten Perioden von Svalbard zurückzuführen sind. Alkhornet und Trygghamna bietet seinen Besuchern eine interessante Kombination kultureller Geschichte und beeindruckender Natur. Der Name Tryghamna, was soviel wie "geschützter Hafen" bedeutet, bezieht sich auf die guten und windgeschützten Ankerplätze.
Anlandung in Skansebukta.
Hier gibt es auch mächtige Vogelfelsen. Aber was uns noch mehr gefallen hat, waren die vielen Rentiere. Wir sahen Böcke, Kühe und Jungtiere und zwar, wie auch auf den Fotos zu sehen, in grosser Anzahl und vor allen Dingen aus nächster Nähe. Die Tiere kennen bis zu einer gewissen Mindestfluchtdistanz keine Scheu vor dem Menschen, da sie nur wenige sehen und den Menschen nicht als natürlichen Feind wahrnehmen. Wir liefen zum Teil durch die Herden hindurch.
Ein Abstecher nach Pyramiden, der verlassenen Kohlebergwerks-Siedlung der Russen und der Besuch bei einem Jäger rundeten den Tag ab. Zum Abschluss gab es, leider bei Regen noch einen Abschieds-BBQ auf dem Schiff.
Danach hiess es : Abschied nehmen, denn es ging zu unserer letzten Station.
Tag 9 : Donnerstag 01.09.2011
Longyearbyen / Ausschiffung
01:00 MS FRAM erreicht Longyearbyen
01:15 Ausschiffung für die Passagiere, die auf dem AIR Berlin Flug AB1017 ab Lonyearbyen nach Düsseldorf gebucht sind. Landung in Düsseldorf am frühen Morgen des 01.09.2011.
Eine Reise ans Ende der Welt ist zu Ende.
Quellen :
Die genaue Reiseroute, die pro Tag zurück gelegten nautischen Meilen und die Gesamtstrecke:
Explorer Voyage MS FRAM |
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18th - 25th Aug. 2011 |
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Thu / Do |
25.aug.11 |
Longyearbyen |
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Fri / Fr |
25.aug.11 |
Barentsburg |
26 |
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Sat / Sam |
26.aug.11 |
Ny Ålesund |
106 |
|||
Sat / Sam |
26.aug.11 |
Magdalenefjorden |
51 |
|||
Sun / Son |
27.aug.11 |
Furthest North |
190 |
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Sun / Son |
28.aug.11 |
Kinnvika |
90 |
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Mon / Mon |
28.aug.11 |
Alkefjellet |
29 |
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Mon / Mon |
28.aug.11 |
Bråsvellbreen |
84 |
|||
Mon / Mon |
29.aug.11 |
Walther Thymens bukta |
25 |
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Tue / Die |
29.aug.11 |
Kapp Lee |
95 |
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Tue / Die |
30.aug.11 |
Gnålodden |
173 |
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Wed / Mi |
31.aug.11 |
Trygghamna/Alkehornet |
92 |
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Wed / Mi |
31.aug.11 |
Skansebukta |
35 |
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Thu / Do 01.sep.11 |
Longyearbyen |
25 |
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Total 1021 Nautical Miles = 1889 km |
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